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sechs Jahre

Diese Woche sind es auf die Woche sechs Jahre, seit Multiple Sklerose beschloss, einen Teil meines Lebensweges mit mir zu gehen, mir neue Erfahrungen zu bescheren und mir, sozusagen, ein komplett anderes Leben zu kreieren. Es war eine harte Zeit und so gut wie nichts ist noch so wie damals, aber nicht alles war schlecht. Bei weitem nicht alles, ganz im Gegenteil! Für viele Dinge, Probleme und Schwierigkeiten die die Krankheit mit sich brachte bin ich heute tatsächlich sehr Dankbar. Etwas das nur Menschen wirklich verstehen können, die ähnliches erlebt haben, und trotzdem immer das Positive an jeder Situation sehen, schätzen und vermehren können.

Das möchte ich euch heute sehr ans Herz legen - positiv bleiben und auch aus anfänglich negativen Situationen etwas machen! Nichts in unseren Leben passiert ausschließlich aus Zufall, Willkür oder aus heiterem Himmel. Warum passiert das mir? Warum gerade jetzt? Was möchte mir diese Erfahrung zeigen oder lehren? Was hätte ich tun können/dürfen/sollen um nicht in diese Situation zu kommen? Wäre das überhaupt möglich gewesen? All diese Gedanken kreisen bei uns allen im Kopf. Der Unterschied ist, geht die Spirale nach oben, ins Licht, zur Hoffnung und zu Heilung, oder geht sie nach unten? Dahin, wo nicht ganz soviel Licht ist und wir es schwer haben and die Hoffnung und die Heilung zu glauben.

Diejenigen von euch, die meine Geschichte kennen, und mich diese sechs Jahre begleitet haben, wissen, wie ich mich entschieden habe. Bis jetzt war es schon eine aufregende Reise und ich bin unglaublich gespannt wie es weitergehen wird. Der Weg der Heilung kann lang und auch schwierig sein, manchmal sind Rückschläge unvermeidbar, auch bei mir war es so, doch ich sage euch, bleibt dran! Heilung, vollständige Gesundheit und ein Wohlbefinden, das dieses Leben zu einem absoluten Genuss werden lässt ist keine Illusion! Wir haben es ins uns, alle!

Tja, was mache ich also diese Woche? Ich genieße das Leben in vollen Zügen! Seit Mitte Juli bin ich bei meiner Schwester Theresa in Wallgau zu Besuch. Wir sind gute Freundinnen und verbringen gerne und viel Zeit miteinander. Sie war in meiner schweren Stunde eine meiner stärksten Unterstützerinnen und steht mir heute noch mit Rat und Tat zur Seite. Seit Sonntag sind mein Freund mit Bruder und Papa auch da. Die Jungs und ich sind leidenschaftliche Motorradfahrer, wir erkunden die Gegend um Garmisch-Partenkirchen also auf zwei Rädern. Na ja…. Also… Acht dann… alles zusammen. Ha, ha. Unsere gestrige Tour führte uns von Wallgau durch die Jachenau und über Bad Tölz an den Tegernsee, über die Rißstraße ging es von Hinteriß wieder nach Hause. Mittagspause machten wir in der sagenhaften Eng bei Kuhglockengeläut unter Jahrhunderte alten Ahornbäumen.

Das Leben ist so kostbar, so wundervoll und manchmal so zerbrechlich. Doch lasst euch niemals entmutigen! Auch wenn der Tag kommt, an dem euch jemand sagen muss, dass er nicht weiß, wie viel Zeit er dir noch zusagen kann, bevor du die heiße Dose mit dem Rollstuhl tauschen musst - SO MUSS ES NICHT KOMMEN!

Sechs Jahre nach dieser schicksalhaften Woche bin ich beschwerdefrei, fast vier Jahre schub- und symptomfrei, habe keinerlei Einschränkungen zu akzeptieren und nehme keine Medikamente. Ich sitze immer noch auf dem Motorrad, nicht im Rollstuhl, und habe immer noch irre viel Spaß daran, die Welt um mich herum Kilometer für Kilometer neu zu entdecken.

In diesem Sinne schicke ich euch viel Licht und Hoffnung, macht mit und findet den Weg zu absoluter Lebensqualität. Ich weiß es ist möglich!

In tiefer Liebe und Dankbarkeit für alles was ist, alles was war, und alles was noch sein wird.

Eure Franziska



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